- Kommentare
- Kongress Armut und Gesundheit
Krankheit für die Armen
Gesundheit muss man sich leisten können, meint Lisa Ecke
Armut macht krank. Menschen mit kleiner Rente, ohne Arbeit oder mit geringem Einkommen sind häufiger krank als der Rest der Bevölkerung. Zahlreiche Studien belegen, dass viele Erkrankungen, Gesundheitsbeschwerden und Risikofaktoren bei Menschen in Armut vermehrt vorkommen. Auch der Kongress Armut und Gesundheit trägt zum Problembewusstsein bei. Gesund zu leben muss man sich leisten können.
Geldsorgen stressen. Und Stress begünstigt allerlei Krankheiten und gesundheitsschädliche Verhaltensweisen. Natürlich könnte man die Not der Menschen beheben, indem man den Krankmacher Armut bekämpft. Doch statt dafür zu sorgen, dass etwa Erwerbslose mehr Geld erhalten, wird das Geld lieber für die Eindämmung der gesundheitlichen Folgen ausgegeben. Die Menschen sollen offenbar dem Stress der finanziellen Not ausgesetzt bleiben. Das hat natürlich extrem negativen Folgen für die Betroffenen. Aber selbst wem die Menschen egal sind, könnte auch einfach mit einer Kosten-Nutzen-Abwägung auf die Idee kommen, dass die Behandlung der durch Armut ausgelösten Krankheiten eine Menge Geld kostet. Womöglich erzeugt Armut dann sogar Erwerbsunfähigkeit. Ein Kreislauf, der wohl trotz der Sinnlosigkeit erhalten bleiben soll.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.