Kurzsichtiges Großmachtstreben

Daniel Lücking zu Kriegsfolgen und mangelnder Aufarbeitung

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 1 Min.

Der Krieg ist da. Jedenfalls wenn es nach den Ankündigungen von Beschaffungsvorhaben geht. In den letzten beiden Wochen imaginierten wir bereits den Atomkrieg, als neue Kampfjets angekündigt wurden, die Atomwaffen abfeuern können. In dieser Woche müssen wir uns ein bisschen wie in Israel fühlen, wenn der eiserne Raketenabwehrschild »Iron Dome« politisch und medial schon einmal in Deutschland installiert wird. Der Einsatz chemischer Waffen wird ebenfalls verbal vorweg genommen und es dürfte wohl nicht mehr lange dauern, bis die Diskussion um Kampfdrohnen weitere Schreckensszenarien produziert.

Mit den militärischen Planspielen nimmt die Herausforderung zu, nicht schon jetzt an den befürchteten Kriegsauswirkungen psychischen Schaden zu nehmen. Hilfe ist dabei aber ebenso rar wie Munition in den Bunkern der Bundeswehr. Die Corona-Pandemie hat Menschen an ihre psychischen Grenzen geführt, denen mit den aktuell künstlich begrenzten Kapazitäten psychotherapeutisch kaum zu helfen ist. Dass mit dem omnipräsenten Krieg und zahlreichen Geflüchteten im Land dringend der Mangel an ausgebildeten und arbeitsberechtigten Traumatherapeut*innen beseitigt werden muss, ist indes noch keine öffentliche Diskussion.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!