- Wirtschaft und Umwelt
- Folgen des Ukraine-Kriegs
Nichts mehr paletti
Ohne sie geht wenig im Warenverkehr: die Palette
Auf ihr wird so gut wie alles transportiert, jeder kennt und doch weiß man eigentlich nicht viel über sie. Die wohl bekannteste Vertreterin ihrer bisher wohl zu wenig wertgeschätzten Art ist die Europalette, 1200 mm lang, 800 mm breit, 144 mm hoch, gut 20 Kilogramm schwer und zusammengehalten von 78 Nägeln.
Und hier liegt das Problem, droht der Gattung Europalette und ihren Verwandten, den Herstellern und letztlich allen Ungemach. Weshalb der Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE) nun den Warnruf ausgesandt hat, dass »schon in wenigen Wochen« die Palettenproduktion hierzulande teilweise zum Erliegen und es deshalb zu »einer massiven Störung« der Lieferketten kommen könnte. Denn der Stahl für die Nägel kommt aus Russland. Oder besser, kam aus Russland. Aufgrund der wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine gegen Wladimir Putins Reich verhängten Sanktionen ist die Palettennagelstahlquelle nun versiegt - und schnelle Alternativen für die Produzenten laut Verband nicht in Sicht. Hinzu komme, dass gleichzeitig auch die Importe aus Russland, Belarus und der Ukraine - im vergangenen Jahr kamen von dort gut zehn Millionen Paletten - nicht mehr möglich seien.
Welche Bedeutung Paletten haben, die nicht nur essenziell für das Transportwesen sind, sondern sich seit vielen Jahren bei Heimwerkern auch immer größerer Beliebtheit beim Bau jeglicher Art Mobiliars erfreuen, unterstreicht der HPE mit Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Ziemlich beeindruckenden Zahlen.
So sind im vergangenen Jahr gut 119,5 Millionen Paletten (ein neuer Rekord) in Deutschland selbst produziert worden und insgesamt rund 158 Millionen Paletten in der Bundesrepublik für den Warenverkehr zum Einsatz gekommen. Deutlich wird: Ohne Paletten ist nichts mehr paletti.
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