- Kommentare
- Klinikstreik
Alltägliche Katastrophe
Daniel Behruzi über Streiks in den Unikliniken Nordrhein-Westfalens
Was wurden die Beschäftigten der Krankenhäuser zu Beginn der Pandemie beklatscht! Und jetzt, nach zwei Jahren Ausnahmezustand? Sind die Verhältnisse in den Krankenhäusern schlimmer denn je. Bis auf ein paar Alibiprämien für Pflegekräfte konnten sich die Regierenden in Bund und Ländern zu keinen Verbesserungen durchringen. Das von der Deutschen Krankenhausgesellschaft, dem Deutschen Pflegerat und der Gewerkschaft Verdi gemeinsam vorgelegte Personalkonzept lag jahrelang ungenutzt auf dem Tisch des CDU-Gesundheitsministers Jens Spahn. Und auch sein SPD-Nachfolger Karl Lauterbach macht keine Anstalten, die bedarfsgerechte Personalbemessung in der Krankenpflege endlich auf den Weg zu bringen.
Die Beschäftigten der nordrhein-westfälischen Unikliniken greifen deshalb zur Selbsthilfe. Sie drohen mit einem großen Streik vor der Landtagswahl, sollten die Arbeitgeber nicht bereit sein, für die landeseigenen Krankenhäuser einen Tarifvertrag Entlastung abzuschließen. Wie kraftvoll die Bewegung ist, demonstriert sie am Mittwoch im Oberhausener Fußballstadion. Die politisch Verantwortlichen täten gut daran, ihnen genau zuzuhören und endlich zu handeln. Denn die Katastrophen spielen sich nicht nur in der Weltpolitik ab, sondern auch in deutschen Krankenhäusern. Jeden Tag.
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.