- Kommentare
- Streit um Sowjetisches Ehrenmal
Geistiges Armutszeugnis
Peter Steiniger kritisiert den Panzervorstoß aus der Berliner CDU
Der Ukraine-Krieg sorgt für Bewegung auf dem rechten Flügel: Stefanie Bung, eine der stellvertretenden Vorsitzenden der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin, möchte, dass die Panzer am Sowjetischen Ehrenmal in Tiergarten entfernt werden. Ihre pazifistische Ader hat das Fördermitglied der Bundeswehr-Reservistenkameradschaft nicht entdeckt. In dem historischen Militärgerät sieht sie nun Symbole der brutalen Kriegsführung des Putin-Regimes. Schließlich, so Bung, sitzen in dessen Panzern, die durch die Ukraine rollen und zum Atlantik wollen, ja ebenso Russen, wie sie in vielen Gräbern im Tiergarten liegen. Das Anliegen ist so dumm wie infam: Gefallene werden postum zum Ventil für Russophobie.
Es knüpft an alte Feindbilder an. Doch als »die Russen« kamen, kam die Rote Armee, in der Menschen vieler Nationalitäten kämpften. Wer eine solche Parallele zwischen Kiew heute und Berlin 1945 zieht, untergräbt eine Erinnerungspolitik, die den 8. Mai als Tag der Befreiung würdigt. Zu dieser gehört auch die Verpflichtung zur Bewahrung der Gedenkorte als Ganzes. Für Putin sind die Russen nicht zu beglückwünschen. Doch die Fälschung und Instrumentalisierung von Geschichte hat nicht nur in Russland Konjunktur. Sie beleidigt auch alle Ukrainer, die gegen die Nazis kämpften.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.