Politisches Beben im Indopazifik

Ramon Schack über die politische Zukunft der Philippinen

  • Ramon Schack
  • Lesedauer: 1 Min.

Ferdinand Marcos Jr. wird neuer Präsident der Philippinen. Den Kampf gegen die Drogen, so ließ er verlautbaren, wird er fortführen. Das Regime seiner Eltern, welche die Philippinen zu einer Kleptokratie und einem engen Allierten der USA ausbauten, kollabierte 1986. Die Philippinen, die nach dem Spanisch-Amerikanischen Krieg Ende des 19. Jahrhunderts die spanische Kolonialherrschaft gegen die Hegemonie des US-Imperialismus eintauschten, sind ein Beispiel dafür, dass Washingtons Einfluss nicht zwangsläufig zu Demokratie und Freiheit führt, sondern wie im philippinischen Fall zu einer Oligarchie, deren politische Struktur eher nach Lateinamerika als nach Südost-Asien verweist. 

Die Philippinen, deren schnell wachsende Bevölkerung die 100-Millionen-Marke schon längst überschritten hat, bleibt eine Nation mit einem gewaltigen Potenzial, das bisher nicht ansatzweise ausgeschöpft werden konnte. Das Südchinesische Meer steht seit langer Zeit im Fokus der Strategen aus Washington und Peking. Es ist daher ziemlich sicher, dass der Machtwechsel in Manila eine weltpolitische Bedeutung besitzt. 

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.