Reform statt Geldspritzen

Rüstungsmilliarden bekämpfen eine Auswirkung und konservieren die Ursache, sagt Daniel Lücking

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 1 Min.

Ein warmer Geldregen soll eine angeblich kaputtgesparte Bundeswehr nun adhoc einsatzbereit machen. Über 16 Jahre führten die konservativen Unionsfraktionen mit insgesamt fünf Verteidigungsminister*innen ein Ressort, das reichlich Wandel über sich ergehen lassen musste. Schon die Einsätze in Krisen- und Kriegsgebieten waren überwiegend nicht vom zugewiesenen Haushalt gedeckt, sondern mussten durch zusätzliche Ausgaben finanziert werden. Nun, da die Bundeswehr für ihren originären Zweck, die Landesverteidigung einsatzbereit da stehen soll, funktioniert gefühlt nichts. Mit 100 Milliarden Euro sollen Mängel abgestellt werden, die in diesen Strukturen stecken. 

Doch das Grundproblem der Bundeswehr verschwindet nicht, denn der eklatante Bedarf hat bewiesen, dass die Struktur selbst weder ausfinanziert, noch richtig dimensioniert ist. Einfach ausgedrückt verspricht das Verteidigungsministerium Dinge, die es nicht erfüllen kann mit Geld, das jetzt nur aus dem Sondervermögen kommen kann. SPD-Ministerin Christine Lambrecht klebt an einer Struktur, die nicht im vorgegebenen Haushaltsrahmen die gewünschten Aufgaben erfüllen kann. So dürfte das angekündigte 100-Milliarden-Sondervermögen nicht das letzte sein, das die Bundeswehr braucht, um die Planungsdebakel der konservativen Unionspolitik auszubügeln. 

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.