Interessen statt Werte

Aert van Riel zu Debatten über ein Öl-Embargo gegen Russland

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 1 Min.

Wirtschaftliche Verflechtungen und Kapitalinteressen führen zuweilen zu einer widersprüchlichen Politik. Zwar wünschen sich die Staaten der Europäischen Union den Sieg der ukrainischen Armee über die russischen Streitkräfte, aber zugleich finanzieren sie den Krieg, den Moskau in seinem Nachbarland führt. Denn sie sind wichtige Abnehmer russischer Energieexporte. Auch westliche Firmen haben einst von diesem Öl- und Gasgeschäft profitiert. Doch nun ziehen sie sich wegen des Krieges zurück und es wird über ein Embargo diskutiert.

Zu Beginn des Gipfels der EU-Staats- und Regierungschefs lag ein Kompromissvorschlag auf dem Tisch. Zunächst sollte das Embargo für Schiffslieferungen und zu einem späteren Zeitpunkt auch für Pipeline-Öl gelten. Denn die Europäer suchen noch nach Alternativen. Deutschland hat etwa mit Katar bereits eine Energiepartnerschaft vereinbart. Das Golfemirat wird das dadurch eingenommene Geld zur Festigung seiner autoritären Herrschaft und zur Unterstützung von Islamisten in der Region nutzen. Dass die Bundesregierung trotzdem weiter von einer »wertebasierten Außenpolitik« spricht, ist an Zynismus nicht zu überbieten.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.