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Den Torpedo auf die Brust
Hermannus Pfeiffer über den Neuanfang der MV-Werft in Wismar
Das ist die gute Nachricht: Der größte Standort der insolventen MV-Werften hat nun eine sichere Zukunft. 1500 Jobs sollen in Wismar aufwachsen, mehr als in der Vergangenheit, verspricht der Käufer. Und die schlechte Nachricht: Käufer ist die Schiffbau-Division von Thyssen-Krupp, eines der weltweit führenden Marineunternehmen. Bis weit in die 2030er Jahre ist die Rüstungsschmiede ausgebucht, mit Aufträgen für U-Boote und deren Waffentechnik im Gesamtwert von 15 Milliarden Euro. Der Kieler Zentralstandort stößt mit seinen Kapazitäten an Grenzen, an diesem baut der Konzern bereits neue Hallen.
Dennoch setzt Thyssen-Krupp der Bundesregierung den Torpedo auf die Brust: U-Boote würden ab 2024 in Wismar nur dann gefertigt, wenn der Bund weitere U-Boote bestellt. Je mehr Aufträge, desto mehr Arbeitsplätze, ist TKMS-Chef Oliver Burkhard knallhart. Zudem seien zusätzliche Orders im Überwasserbereich nötig – bislang lässt Thyssen-Krupp die von ihm konstruierten Fregatten, Korvetten und Zerstörer anderswo bauen. Der Militärboom hat viele Folgen – auch die, den Werftenstandort Wismar über Wasser zu halten.
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