Kiew soll Europa werden

Daniel Säwert zur schnellen Aufnahme der Ukraine in die EU

  • Daniel Säwert
  • Lesedauer: 1 Min.
Flaggen der EU und der Ukraine
Flaggen der EU und der Ukraine

Am Freitag will die Europäische Union über den Kanditatenstatus der Ukraine entscheiden. Für den Partei- und Fraktionschef der europäischen Christdemokraten, Manfred Weber, steht schon jetzt fest, dass die Ukraine in die EU gehört. »Es braucht eine Botschaft ohne Hintertüren, dass die Ukraine EU-Beitrittskandidat wird«, fordert er und verlangt Fakten statt aufmunternder Worte. Was Weber vergisst: Es braucht auch Ehrlichkeit und das Einfordern der Werte, für die die EU ihrer Meinung nach steht. 

Ein Ja zum Kanditatenstatus wird in Kiew mit Jubel aufgenommen werden. Und die Menschen werden übersehen, dass ein möglicher Beitritt vielleicht erst in zehn Jahren kommt. Dabei hat Brüssel das Land schon vor dem Krieg mit seiner Östlichen Partnerschaft lange hingehalten. Es wurde viel gefordert und wenig versprochen. Die Entwicklung der Ukraine vor dem Krieg war trotzdem ernüchternd. Rechtsstaatliche Defizite, Korruption und eingeschränkte Meinungsfreiheit – es hakte an vielen Enden. Die EU muss auf Reformen beharren, will es beweisen, dass es um Menschen geht und nicht um den Markt. Und dass sie wirklich für Werte einsteht und im Osten nicht einfach ein Anti-Russland ist. 

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.