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Eine billige Idee vom Kanzler
Als Antwort auf die Inflation muss das Lohnniveau dauerhaft erhöht werden. Einmalzahlungen reichen deswegen nicht aus
Die Gewerkschaften sollen also Lohnzurückhaltung üben. Auf nichts anderes läuft der Vorschlag von Olaf Scholz hinaus, die Arbeitgeber könnten den Angestellten steuerfreie Einmalzahlungen statt prozentualer Erhöhungen geben. Dabei ist die Idee vom Kanzler einfach nur eins: billig. Sie ist billig für ihn, weil die Steuerbefreiung der Einmalzahlungen ihn nicht viel kosten wird. Sie ist billig für die Arbeitgeber, weil sie sich damit dauerhafte Lohnerhöhungen sparen. Ausbaden sollen es – mal wieder – die Beschäftigten.
Doch wenn sich die Inflation vielleicht nächstes Jahr wieder normalisiert, bedeutet das nicht, dass die Preise wieder sinken, sondern nur, dass sie nicht weiter so schnell steigen. Deswegen muss das Lohnniveau dauerhaft angehoben werden. Hinzu kommt, dass die Beschäftigten sich in den letzten zwei Jahren bereits häufig mit Einmalzahlungen zufrieden geben mussten und so bereits Reallohnverluste erfahren haben. Folglich ist es nicht verwunderlich, dass die Gewerkschaften bereits breite Kritik äußerten und die konzertrierte Aktion vielleicht schon gescheitert ist, noch bevor sie begonnen hat.
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