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  • Frankreichs neue Parlamentspräsidentin

Erste Frau auf diesem Posten

Yaël Braun-Pivet ist Präsidentin von Frankreichs Nationalversammlung

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: 2 Min.
Frankreichs neue Parlamentspräsidentin – Erste Frau auf diesem Posten

Die Mitte Juni neu gewählte Nationalversammlung hat am Dienstag die Abgeordnete Yaël Braun-Pivet zur neuen Parlamentspräsidentin gewählt. Sie war die Kandidatin der Bewegung En marche von Präsident Emmanuel Macron, die sich vor Tagen in Renaissance umbenannt hat. Es sei das erste Mal in der Geschichte Frankreichs, dass eine Frau diesen Posten bekleidet, betonte sie in ihrer Antrittsrede. Braun-Pivet erinnerte daran, dass den französischen Frauen erst 1944 das Wahlrecht gewährt wurde und dass 1945 erstmals 33 weibliche Abgeordnete in die Nationalversammlung einzogen. Unerwähnt ließ sie, dass man von der Parität im Parlament noch weit entfernt ist. Während Frauen in der Legislaturperiode 2017-2022 noch 39 Prozent der Abgeordneten stellten, sind es in der gegenwärtigen nur 37 Prozent.

Die 1970 in Nancy geborene Yaël Braun-Pivet hat in Paris Jura studiert und hat hier mehrere Jahre als Anwältin für Wirtschaftsrecht gearbeitet. Die Mutter von fünf Kindern hat mit ihrem Mann, Manager im Kosmetikkonzern L‘Oréal, mehrere Jahre in Taiwan, Japan und Portugal verbracht. Nach der Rückkehr nach Frankreich 2012 engagierte sie sich in der Organisation Restos du coeur, die für bedürftige Menschen Lebensmittelspenden organisiert. Politisch wirkte sie zunächst bei den Sozialisten, bevor sie 2017 in Macrons Bewegung wechselte. Im selben Jahr schlug sie als politischer Neuling bei der Parlamentswahl im Departement Yvelines bei Paris einen langjährigen rechten Abgeordneten. Im Parlament leitete Braun-Pivet die Gesetzgebungs-Kommission und setzte sich besonders für bessere Bedingungen in den Gefängnissen ein. Nach Macrons Wiederwahl wurde sie Mitte Mai im Übergangskabinett von Elisabeth Borne Ministerin für Übersee-Departements und -Gebiete. Dieses Amt legte sie nieder, um für den neuen Posten zu kandidieren.

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