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Ein Urteil, aber viele Fragen
In Paris ist der Prozess gegen die Attentäter vom Bataclan zu Ende gegangen
Die Attentäter töteten 131 Menschen in nur einer Nacht in Paris. Der sogenannte »Islamische Staat« (IS) rühmte sich ihrer Taten. Von den eigentlichen Tätern wurde nur einer zur Rechenschaft gezogen, schlicht, weil die anderen sich selbst in die Luft gesprengt hatten oder von der Polizei getötet worden waren. Das ist fatal, denn so konnte das Gericht nur wenig Licht in das Dunkel der Motivation dieser gewaltbereiten jungen Männer bringen. Außer einem offensichtlich grenzenlosen und unterschiedslosen Hass auf den französischen Staat und seine Menschen, ideologisch gespeist aus einem obskuren, religiösen Glaubenseifer, bedarf es weiterer Erklärungsversuche:
Warum haben sich diese in Europa aufgewachsenen Männer maghrebinischer Herkunft derart radikalisiert, dass sie Menschen in der Konzerthalle Bataclan am 13. November 2015 zu Dutzenden niedermähten? Und wie konnten diese der Polizei bekannten Islamisten den Ermittlern durchrutschen? Der Staatsanwalt suchte nach Verbindungen zwischen algerischen Dschihadisten der 90er Jahre und dem IS, um den Hass auf Frankreich zu verstehen. Klar ist: Repression allein wird Terroristen nicht das Wasser abgraben.
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