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Mobil im »Wolfserwartungsgebiet«
Fünf Millionen für den Zusammenhalt kleiner Gemeinden
Von einer Sitzmöglichkeit im Park über einen Themenspielplatz bis hin zu einem Ehrenamts-Taxi war bei den Anträgen alles vertreten. Staatskanzlei-Chefin Kathrin Schneider (SPD) stellte am Montag die Verteilung von insgesamt 5 Millionen Euro vor. »Das breite Engagement und die Kreativität der Menschen vor Ort sind beeindruckend«, sagte sie. Im Zusammenhang mit diesem Förderprogramm sprach sie von einer »wichtigen Unterstützung des Landes für den Zusammenhalt in unseren Gemeinden insbesondere im ländlichen Raum«.
Maximal 150 000 Euro konnten für ein Einzelprojekt beantragt werden und zehn Prozent Eigenbeitrag wurde auch abverlangt. Förderfähig sind demnach investive Maßnahmen in kleinen Gemeinden oder Ortsteilen mit weniger als 10 000 Einwohnern. Für die Staatskanzleichefin ist das ein Zusatzangebot für die ohnehin durch Corona-Hilfen vergleichsweise gut ausgestattete kommunale Ebene.
Insgesamt 184 »sehr gute Anträge« sind laut Julia Schultheiss vom Landesjugendring eingegangen. Die beantragte Gesamtsumme habe die zur Verfügung stehenden 5 Millionen deutlich überstiegen. »Man musste Abstriche machen, so ist das nun mal«, sagte Schultheiss, die der sechsköpfigen Jury angehört, die eine Vorauswahl treffen musste. Kriterien waren unter anderem Nachhaltigkeit, generationsübergreifende Ansätze und auch territoriale Ausgewogenheit, ergänzte Jurymitglied Frank Schütz, Vertreter der »Dorfbewegung Brandenburg«.
Über den Bewilligung von 58 500 Euro für ihr Projekt E-Auto-Mitfahrdienst kann sich die Gemeinde Uckerland freuen. Mit 16 Einwohnern je Quadratkilometer gelte man nach Uno-Maßstäben als unbewohnt und werde im Volksmund bereits »Wolfserwartungsgebiet« genannt, sagte Bürgermeister Matthias Schilling. Weil der Öffentliche Personennahverkehr nicht in der Lage sei, die Mobilität allein aufrechtzuerhalten, sollen Ehrenamtler in einem E-Mobil vor allem ältere Menschen zum Arzt oder zum Einkaufen fahren. Die Unterstützung wertet der Bürgermeister als Signal, »dass auch im ländlichen Raum niemand vergessen wird«.
Die Gemeinde Tschernitz im Landkreis Spree-Neiße hingegen hat sich erfolgreich um die Unterstützung für den Bau einer Kleinkunstbühne beworben und erwartet nun 13 500 Euro. Der Verein Kulturgruppe Tschernitz möchte sie für kulturelle und sportliche Auftritte nutzen. Er möchte mithilfe der Mittel die Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden im Freistaat Sachsen und der polnischen Stadt Lubsko vertiefen.
Laut Staatskanzlei-Chefin Schneider liegen nun die Anträge bei der Investitions- und Landesbank, wo die endgültige Zustimmung erteilt werden soll. Sie rechnet damit, dass bis 2024 eine Übersicht gegeben sei und eventuell hier oder da noch nachjustiert werden müsse.
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