- Kommentare
- Inflationskrise
Die kommenden Sozialproteste
Protestbewegungen entstehen meist spontan aus dem Bedürfnis heraus, gegen die Unzumutbarkeiten einer Krise etwas zu machen
Die Inflation hat sich etwas abgeschwächt. Sie beträgt laut vorläufigen Schätzungen im Juli »nur noch« 7,5 Prozent. Doch damit ist die Preiskrise noch längst nicht zu Ende.
Es ist deswegen wahrscheinlich, dass wieder neue Sozialproteste entstehen werden. Ebenso denkbar ist es, dass sie von neuen Akteur*innen initiiert werden, die bisher noch nicht politisch aufgetreten, geschweigend organisiert sind. Das war schon bei den Montagsdemos gegen Hartz IV so und auch als die Occupy-Bewegung vor rund einem Jahrzehnt hierher kam. Häufig entstehen solche Proteste nämlich relativ spontan aus dem Bedürfnis »normaler« Bürger*innen heraus, etwas gegen die gegenwärtigen oder künftigen Unzumutbarkeiten zu machen.
Auch wenn es die Linke nicht in der Hand hat, ob, wann, wie und wo diese Proteste entstehen, entbindet es sie nicht von der Aufgabe, sich Gedanken zu machen, wie sie auf die Inflationskrise reagieren kann. Nicht nur, weil die soziale, die Klassenfrage ihr ureigenstes Thema ist, sondern auch, weil die rechten Rattenfänger schon auf ihre nächste Gelegenheit warten.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.