Gründe gibt es immer

Daniel Lücking über das bevorstehende Ende des Mali-Einsatzes

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 1 Min.

Es ist ein bisschen so wie bei einer scheiternden Beziehung, auf die beide Partner keine echte Lust mehr haben. »Ich verlasse dich!«, keift ein Partner. »Nein, ICH verlasse DICH!«, der andere. Nur geht es aktuell um den Einsatz der Bundeswehr im westafrikanischen Mali. Die dort amtierende Militärregierung hat bereits die dominierenden französischen Truppen aus dem Land »komplementiert«, wie es ein FDP-Sprecher formuliert. Jetzt wird deutschen Truppen das Agieren unmöglich gemacht, indem Flugrechte entzogen und der Kontingentwechsel verkompliziert wird.

Ein gesichtswahrendes Ende der Zweckbeziehung ist nicht in Sicht, egal wie sehr sich die FDP-Schattenverteidigungsministerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann auch darum bemüht, wenn sie sagt: »Wenn der Gastgeber den Gast nicht mehr will, dann muss der Gast gehen. Deshalb müssen wir das Mandat und seine Sinnhaftigkeit ernsthaft überdenken.« Fakt bleibt, dass ohne breites internationales Engagement in Mali auch die Bundeswehr vor Ort nicht einsatzfähig ist. Bleibt zu hoffen, dass dieses Mal die Ortskräfte beim Abzug mitgenommen werden.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -