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Zu wenig Beachtung
Lisa Ecke zu hohen Zahlen von Kindeswohlgefährdungen
Bei psychischer, körperlicher oder sexueller Gewalt gegen Kinder ist ein frühes Eingreifen wichtig. Um gravierende Schäden verhindern zu können, die später nicht selten zu Klinik- oder auch Gefängnisaufenthalten, zur Berufsunfähigkeit und letztlich oft zu lebenslanger Armut führen. Aber oft wird weggeschaut, obwohl ein Verdacht auf Kindeswohlgefährdung besteht. Die meisten Verdachtsmeldungen kommen nicht etwa von Nachbarn oder Verwandten, sondern von Polizei und Justiz. Doch obwohl die Jugendämter auch im zweiten Coronajahr 2021 mehr Kindeswohlgefährdungen als vor der Pandemie registriert haben, ist das kein Zeichen für schnellere Hilfe. Stattdessen ist es wahrscheinlicher, dass die Zahl der Kindeswohlgefährdung durch Zusatzbelastungen stark gestiegen ist, die Dunkelziffer noch stärker. Dafür spricht, dass nicht wie die Jahre zuvor mehr Verdachtsmeldungen von Schulen kommen.
Die Zahl der Fälle, bei denen die Behörden keine Gefährdung, aber einen Hilfebedarf feststellten, ist sogar so hoch wie nie zuvor. Das macht deutlich: Belange von Familien wurden ignoriert. Wo Stress und Existenzängste steigen, steigt zudem auch die Kindeswohlgefährdung.
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