Baerbocks Betrug

Ramon Schack über die Abgründe grüner Außenpolitik

  • Ramon Schack
  • Lesedauer: 2 Min.
Völkerrecht – Baerbocks Betrug

Sicherlich ist es kein Alleinstellungsmerkmal der Grünen, Wahlversprechen zu brechen. Erstaunlich ist aber schon, mit welcher Dynamik und Leichtigkeit Grundsätze und Prinzipien dieser Partei nach der Wahl über Bord geworfen werden. Dieses gilt nicht nur, aber doch vor allem für die grüne Außenpolitik. Von welchen Werten wird die sogenannte werteorientierte Außenpolitik getragen, die Annalena Baerbock zu vertreten behauptet? Vor der letzten Bundestagswahl warben die Grünen mit dem Slogan »Keine Waffen in Kriegs-und Krisengebiete!» Es ist ja bekannt, was daraus geworden ist. 

Weniger bekannt ist, dass sich die heutigen grünen Staatsminister Katja Keul und Tobias Lindner gemeinsam mit der heutigen Außenministerin Baerbock vor der letzten Bundestagswahl gegen völkerrechtswidrige Drohnentötungen durch die USA engagiert hatten. Inzwischen vertreten alle drei die Position, die USA würden sich bei diesem »Tod per Knopfdruck» an das Völkerrecht halten. Wahrscheinlich waren deshalb weder die Außenministerin noch ihre Staatsminister trotz monatelanger Anfragen zu einem Interview mit den Autoren der ARD-Dokumentation „Deutschland und der US-Drohnenkrieg» bereit. Das Ministerium ließ lediglich verlautbaren, es stehe »in ständigem Austausch« mit den USA, die wiederholt versichert hätten, sich in Ramstein – der globalen Schaltzentrale für US-Kampfdrohnen – ans Völkerrecht zu halten. 

Durch solche politischen Blindstellen verkommt das Völkerrecht zu einer Bagatelle. Die internationale Staatengemeinschaft muss kollektiv den Teufelskreis der mal geduldeten, mal getadelten Brüche des Völkerrechts durchbrechen. Mit Politikern und Parteien, die ihre angeblich so moralischen Grundsätze wie die sprichwörtliche Fahne im Wind ausrichten, ist dies nicht zu meistern. 

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -