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- Pro: Montagsdemos
Die Montagsdemos haben eine Chance verdient
Man sollte sich nicht von den Rechten bestimmen lassen, wann man für soziale Gerechtigkeit auf die Straße geht
Es ist so eine Sache mit der Linken: Kaum öffnet sich ein Fenster für Sozialproteste, streitet man darüber, wie man es richtig macht, statt es einfach mal zu machen. Eine weitere Neuauflage der Montagsdemos berge die Gefahr einer Übernahme von Rechts, sei Querfront, weil die rechtsextreme Pegida-Bewegung montags auf die Straße ging, so das Gegenargument zu Pellmanns Vorschlag. Doch warum sich von den Nazis vorschreiben lassen, wann man auf die Straße gehen soll?
Schließlich machten die Hartz-IV-Proteste und die damit verbundenen Montagsdemos vor fast 20 Jahren die Linkspartei erst zu dem, was sie ist. Vermutlich wäre sie ohne die letzten großen Sozialproteste in diesem Land gar nicht erst gegründet worden. Übrigens waren damals auch schon mal die SPD und die Grünen gemeinsam in der Regierungsverantwortung. Eine Neuauflage der Montagsdemos hat deswegen durchaus eine Chance verdient. Vor allem, weil niemand sagen kann, welche Form des Protest greift. Es wird wohl mehrere Versuche geben müssen, bis die Verhältnisse in Bewegung kommen. Doch eins ist am gefährlichsten: Gerade jetzt nichts zu machen und jeden Vorschlag erstmal monatelang zu zerreden. Natürlich birgt eine Neuauflage der Montagsdemos die Gefahr, dass Nazis sie unterwandern. Doch wer garantiert, dass die Nazis nicht auch an einem anderen Tag versuchen, mitzulaufen? Schließlich gibt es diese Gefahr bei jeglicher Form breiteren Sozialprotestes. Und natürlich sollte man sich darauf vorbereiten, doch sollte die Angst vor einer Übernahme nicht alles bestimmen.
Eines muss Pellmann jetzt wissen: Er muss liefern und auch auf der Straße etwas organisieren. Sonst war die Diskussion um die Demos eine Scheindebatte, die zu nix führt.
Kontra: Montagsdemos
nd-Redakteur Robert D. Meyer ist gegen die Neuauflage der Montagsdemonstrationen.
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