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Nächster Halt 29-Euro-Ticket

Berlin bekommt sein ersehntes Überbrückungsticket – allerdings nur im Abo

Lange wurde gestritten, jetzt steht es fest: Die Hauptstadt bekommt ein zeitlich befristetes 29-Euro-Ticket für den Nahverkehr. Es soll von Oktober bis Dezember gelten, beschränkt sich allerdings auf die Berliner Tarifbereiche A und B. Zudem wird das Ticket lediglich im Abo zu haben sein, für einzelne Monate kann man es nicht kaufen. Nach einer lang erwarteten Sitzung sprach sich der Aufsichtsrat des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) am Donnerstag für die Umsetzung des Modells aus. Ein formeller Beschluss lag zunächst wegen der Kurzfristigkeit der Sitzungseinladung noch nicht vor.

Voraussichtlich wird das Ticket ab 1. Oktober als Abonnement für den Tarifteilbereich Berlin AB ausgegeben und dann bis zum 31. Dezember 2022 gelten. Gedacht ist der Fahrausweis als Übergangslösung, bis voraussichtlich Anfang 2023 ein bundesweites Nahverkehrsticket kommt. Bei letzterem gilt eine Preisspanne zwischen 49 und 69 Euro als wahrscheinlich.

Umstritten war das Projekt bis zuletzt. Noch im letzten Moment drohte die Sitzung des VBB-Aufsichtsrats zu scheitern: Der Landrat des Brandenburger Landkreises Märkisch-Oderland, Gernot Schmidt, hatte Einspruch gegen die Dringlichkeit der Sitzung eingelegt. Der SPD-Politiker hatte sich Medienberichten zufolge daran gestoßen, dass die Beschlussvorlage erst kurzfristig am Mittwochnachmittag vom Aufsichtsratsvorsitz der BVV verschickt worden war.

Wie eine Sprecherin des Berliner Senats am Donnerstagmorgen schließlich mitteilte, zog Schmidt seinen Einspruch zurück. Landkreissprecher Thomas Berendt sagte der Deutschen Presseagentur, der Landrat habe die geänderte Beschlussvorlage des Gremiums inzwischen einsehen können. Aus dem Papier gehe hervor, dass die Brandenburger an den entstehenden Kosten nicht beteiligt seien – also auch keine Nachteile hätten.

Dass ein gemeinsames länderübergreifendes Ticket, wie es ursprünglich die Berliner Seite gefordert hatte, nicht umgesetzt werden würde, war schon länger klar. Zuletzt ging es nur noch um die Frage, ob die Brandenburger Seite die abgespeckte Variante eines Tickets nur für den Berliner Gültigkeitsbereich AB ebenfalls blockieren würde.

Kritik aus Brandenburg wurde bis zuletzt laut. Der dortige CDU-Fraktionsvorsitzende Jan Redmann warf dem Berliner Senat im RBB-Inforadio am Donnerstag vor, das Nachbarland in seine Überlegungen nicht einbezogen zu haben. Neue Informationen habe man selbst nur aus den Medien erhalten. Zudem plagen Redmann zufolge den Öffentlichen Nahverkehr in Brandenburg derzeit andere Sorgen. Vor allem die gestiegenen Energiepreise zu stemmen, sei eine Herausforderung für das Land. mit dpa

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