International solidarisch

Ulrike Wagener über den Europride in Belgrad

  • Ulrike Wagener
  • Lesedauer: 1 Min.

Es war ein Erfolg mit Abstrichen: Trotz des Verbots durch die serbische Regierung in der vergangenen Woche konnte die Parade am Ende der Europride-Woche in Belgrad stattfinden und wurde von der Polizei von rechten und klerikalen Gegner*innen abgeschirmt. Doch jenseits dessen konnten rechte und fundamentalistische Gruppen ungestört wüten und Teilnehmende des Pride angreifen. Und aus der Sicht des Innenministers hat der Pride gar nicht stattgefunden. Für die LGBTIQ-Community war es trotzdem ein Tag der Sichtbarkeit und Vernetzung.

Interessant ist, dass der Pride in Belgrad seit 2014 relativ ungestört stattfinden konnte, nachdem 2010 Unruhen mit über hundert Verletzten zu einer Pause geführt hatten. Es ist also zu vermuten, dass bei dem Ringen um die diesjährige Parade auch eine Rolle gespielt hat, dass es sich um den Europride handelt. Im Land gibt es keine einheitliche Position, ob man sich der Europäischen Union näher fühlt oder Russland. Unabhängig von der Blockpolitik der Regierungen könnte dieser Tag aber ein starkes Symbol setzen: für die internationale Solidarität der queeren Community.

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