- Kommentare
- Deutsch-polnische Beziehungen
Die PiS braucht Feindbilder
Aert van Riel zu den polnischen Reparationsforderungen
Die Reparationszahlungen, die der westdeutsche Staat nach dem Zweiten Weltkrieg geleistet hat, waren angesichts der Vernichtungsfeldzüge des Nazireichs lächerlich. Die Bonner Republik hatte Glück, dass sie wegen ihrer geografischen Lage von den USA und ihren Verbündeten als Bollwerk gegen den Sozialismus benötigt und deswegen finanziell gepäppelt wurde. So erscheint es auf den ersten Blick nachvollziehbar, dass Polen, das besonders unter der deutschen Besatzung gelitten hatte, mit der Bundesregierung über Reparationszahlungen sprechen will und dies nun mit einer diplomatischen Note bekräftigt hat.
Allerdings werden diese Forderungen von einer Partei erhoben, der man nicht trauen kann. Die PiS hetzt gegen muslimische Geflüchtete, Linke und sexuelle Minderheiten. Ihr geht es nicht um historische Gerechtigkeit, sondern sie braucht ein Thema, das von den Ungerechtigkeiten in der heimischen Klassengesellschaft ablenken soll. Außenministerin Annalena Baerbock hat nun bei ihrem Besuch in Warschau erneut erklärt, dass Deutschland nicht verhandeln werde. Somit steht das Feindbild fest, das die PiS im nächsten Wahlkampf präsentieren wird.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.