- Kommentare
- Niedersachsen-Wahl
Die FDP spielt mit dem Feuer
Max Zeising über mögliche Folgen der Niedersachsen-Wahl
Die FDP ist nach ihrer Wahlniederlage in Niedersachsen auf Krawall gebürstet. Besonders rüpelhaft zeigte sich Ex-Staatssekretär Thomas Sattelberger, der auf Twitter ätzte, die Ampel-Koalition sei »politische Vergewaltigung der FDP«. Ihr Ausscheiden aus dem Landtag führen die Liberalen auf einen Mangel an Profil zurück, was einerseits erstaunlich ist, denn in den Koalitionsverhandlungen haben sie sich am stärksten durchgesetzt. Andererseits sind die Unterschiede immer noch gewaltig, beispielsweise beim Umgang mit Atomenergie und der Schuldenbremse.
Wenn die FDP nun ausgerechnet in dieser heiklen Phase, in der viele Menschen in Deutschland Angst vor dem Winter haben, den offenen Streit sucht, dann werden Entscheidungen der Regierung umso länger dauern – und der Frust in der Bevölkerung wird steigen. Es besteht die Gefahr, dass dadurch rechte Proteste noch mehr Zulauf erhalten. Denn die AfD arbeitet längst daran, die Vertrauenskrise weiter zu schüren. Um dagegen anzukommen, muss die Ampel ihre Handlungsfähigkeit unter Beweis stellen. Wer stattdessen weiter nach rechts schwenkt, macht sich zum Stichwortgeber der ohnehin erstarkten AfD.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.