Wechselseitige Abhängigkeit

Julian Hitschler zu den Spannungen zwischen den USA und Opec+

  • Julian Hitschler
  • Lesedauer: 1 Min.
US-Präsident Biden bei einem Treffen mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman am 15. Juli in Dschidda
US-Präsident Biden bei einem Treffen mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman am 15. Juli in Dschidda

Ist Saudi-Arabien dieses Mal zu weit gegangen? Die Empörung in Washington über die Ankündigung der von dem Golfstaat dominierten Ölallianz Opec, die Förderquoten zu senken, ist groß. Wichtige Vertreter der Demokraten stellen das Bündnis mit dem Königreich und die Militärhilfe für dessen brutalen Jemen-Krieg gänzlich in Frage. Dabei hatte erst im Juni das Weiße Haus eingeräumt, dass sich auch US-Truppen noch immer im Jemen befinden. US-Präsident Biden hatte seinen Wählern etwas anderes versprochen.

Die USA kommen einfach nicht los vom saudischen Königshaus. Denn obwohl dieses Regime schwerste Menschenrechtsverletzungen begeht und die Rechte der Frauen und von Minderheiten systematisch missachtet, braucht man es als Partner zur Stabilisierung der Region, so der langjährige überparteiliche Konsens. Hinzu kommt, dass man es sich mit dem wichtigsten Produzenten im Ölkartell nicht verscherzen will. Trotzdem werden immer wieder Stimmen laut, die einen Bruch mit Saudi-Arabien und ein Umdenken in der Energie- und Außenpolitik einfordern – bis der Ölpreis wieder steigt.

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