Multimillionär am Ruder

Ian King über den neuen britischen Premierminister Rishi Sunak

  • Ian King, London
  • Lesedauer: 1 Min.

Ist der 42-Jährige Rishi Sunak der Erwachsene unter verbohrten Ideologen? Ist der Politiker mit indischem Hintergrund ein Zeichen dafür, dass die Tories die Zeichen der Zeit erkannt haben? Winken den Briten mit diesem Premier bessere Zeiten? Skepsis ist angebracht. War Vorgängerin Liz Truss mit ihrem Fetisch des überschlanken Staates und ihren Steuergeschenken für Reiche der Schreck der Geldmärkte, steht Sunak für Rationalität. Als Finanzminister handelte er während der Pandemie klug und entschlossen, verhinderte Massenarbeitslosigkeit.

Gleichzeitig steht Sunak als einziger britischer Politiker auf der »Forbes«-Liste der Superreichen und noch vor König Charles III. Seine Frau konnte jahrelang Steuern vermeiden, ohne dass der Minister das Schlupfloch schloss. Damit haftet ihm der Geruch der Korruption an. Ein Mandat durch Neuwahlen anzustreben, lehnte er ab. Die Angst der Tories vor dem Wählerzorn nach dem Chaos ist berechtigt, zumal Millionen heute vor der Frage stehen: essen oder heizen? Es bleibt schleierhaft, was Sunak legitimiert und warum er der Richtige sein soll, die Misere nach dem Brexit zu meistern.

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