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Dem Kartell ausgeliefert
Martin Höfig über die Manipulation des Dieselpreises
»Der Unterschied zwischen der Monopolherrschaft einer einzelnen Firma und der einiger weniger großer ist nur geringfügig«, schrieb der US-amerikanische Soziologe Charles Wright Mills in seinem Buch »Die Machtelite«. Dass die großen Konzerne auch in der Dieselbranche keinesfalls eine Gruppe einsamer Riesen sind, sondern einen gemeinsamen Machtblock bilden, zeigt eine soeben veröffentlichte Recherche des NDR. Derzufolge hat der einflussreiche Finanzdienstleister S&P Global Platts den Preisindex für Diesel manipuliert und den Konzernen so satte Extragewinne beschert. Und diese verweigern wie ein Schweigekartell jegliche Auskunft zu dem Vorgang.
Ist halt Kapitalismus, sagen viele. Nur ist solch organisierte Preismanipulation gerade das Gegenteil der »freien Marktwirtschaft«, deren Gnade uns die Eliten und ihre Sprecher beharrlich eintrichtern wollen. Und sie ist nur Ausdruck dessen, was längst normal ist – so lange am unteren Ende der Wertschöpfungskette immer noch jemand existiert, bei dem es noch etwas zu holen gibt. In diesem Fall sind es alle, die sich auf Kraftfahrzeuge angewiesen wähnen.
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