Der Markt richtet es nur begrenzt

Jörg Staude zur Reform des europäischen Emissionshandels

  • Jörg Staude
  • Lesedauer: 1 Min.

Monatelange Verhandlungen, um die Ohren geschlagene Nächte, hunderte Seiten von Kompromisspapieren – der Aufwand war enorm, um die große Reform des europäischen Emissionshandels unter Dach und Fach zu bringen. Das verdient Anerkennung. Die Reform nützt auch dem Klimaschutz: Steigende CO2-Preise und daraus entstehende viele Milliarden Euro an Hilfen, um die Wirtschaft klimafreundlich zu machen, werden ihre Wirkung nicht verfehlen.

Fast 20 Jahre Emissionshandel zeigten aber auch: Marktmechanismen helfen dem Klimaschutz nur begrenzt. Der Glaube, dass Verschmutzungsrechte nur teuer genug sein müssen, damit die Unternehmen sich quasi automatisch dekarbonisieren, hat mittlerweile Schiffbruch erlitten. Hohe Preise können eben auch – wenn es Kartelle und genügend Marktmacht gibt – an die Kunden weitergereicht werden. So können Unternehmen im Windschatten hoher Preise enorme Profite machen. Und wie steigt man tatsächlich aus der Kohle aus? Per Marktdruck? Nein, sondern durch Gesetze und darauf bauende Verträge. Rechtlicher Zwang schlägt den Markt um Längen.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.