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Lionel Messi führt Argentinien zum Titel

Die »Albiceleste« ist nach dem 4:2 im Elfmeterschießen gegen Titelverteidiger Frankreich zum dritten Mal Weltmeister

  • Frank Hellmann, Doha
  • Lesedauer: 3 Min.
Lionel Messi brachte Argentinien mit 1:0 vom Elfmeterpunkt in Führung – und traf auch im Elfmeterschießen.
Lionel Messi brachte Argentinien mit 1:0 vom Elfmeterpunkt in Führung – und traf auch im Elfmeterschießen.

Lionel Messi hat mit himmelblauer Rückendeckung in einem goldenen Tempel von Katar seine Heiligsprechung bekommen. Dafür musste der 35-Jährige aber ein Wechselbad der Gefühle durchlaufen, ehe der in der Wüste aufgeblühte Weltstar auf dramatische Weise ans Ziel seiner Träume gelangte. Argentinien hat sich mit einem 4:2-Sieg im Elfmeterschießen im Finale gegen Frankreich im Lusail-Stadion zum neuen Weltmeister gekrönt, nachdem es nach einem spektakulären Schlagabtausch nach der Verlängerung 3:3 (2:2, 2:0) gestanden hatte. Für den entthronten Titelverteidiger verschossen Kingsley Coman und Aurélien Tchouaméni die entscheidenden Strafstöße.

Doch am Ende hat Matchwinner Messi als zweifacher Torschütze nun genau wie 1978 Mario Kempes und 1986 Diego Maradona die wertvollste Trophäe bekommen. Es könnte keinen besseren Schlusspunkt im Nationaltrikot für den 35-Jährigen geben. Endlich legte er sich wie der vergötterte Maradona mit aller Entschlossenheit für die Nationalelf ins Zeug, um die besungene Sehnsucht vom dritten WM-Pokal zu erfüllen.

Der geniale Messi und der brillante Ángel Di María hatten Argentinien in regulärer Spielzeit und in der Verlängerung in Führung gebracht, doch der unnachahmliche Kylian Mbappé machte alle vorzeitigen Titelträume zunichte. Die Franzosen hatten Comeback-Qualitäten eines Champions gezeigt und für ein Spektakel gesorgt, das im Elfmeterschießen entschieden werden musste.

Die Südamerikaner begannen erstmals seit dem dritten Gruppenspiel gegen Polen wieder mit Di María in der Startelf. Der 34-Jährige war in der ersten Halbzeit der zweite Unterschiedsspieler. In einer furiosen Anfangsphase bauten die Argentinier so viel Druck auf, dass den Franzosen Hören und Sehen verging. Bezeichnend die Szene, als Ousmané Dembélé gegen Di María zu spät kam und Schiedsrichter Szymon Marciniak (Polen) auf den Elfmeterpunkt zeigte.

Messi, wer sonst, trat an und schickte mit Verzögerung den französischen Keeper Hugo Lloris ins falsche Eck. Es war das zwölfte WM-Tor für »La Pulga«, den »Floh«, der sich mit 26 Einsätzen auch noch zum alleinigen WM-Rekordspieler aufschwang. Und der Zauberfuß war auch Ausgangspunkt des 2:0, als er nach einem der vielen französischen Ballverluste per Außenrist auf Julián Álvarez weiterleitete, der Alexis Mac Allister einsetzte – dessen Querpass nutzte Di María freistehend mit links.

Die »Albiceleste« hatte Katz und Maus mit ihrem Gegner gespielt. Trainer Didier Deschamps reagierte noch vor der Pause mit der Herausnahme seiner Angreifer Olivier Giroud und Dembélé, die von den Bundesligastürmern Marcus Thuram und Randal Kolo Muani ersetzt wurden. Aber auch nach einer Stunde hatte Argentinien neun, Frankreich null Torschüsse zustande gebracht.

Doch dann kam der Weltmeister doch noch zurück: Als sich Argentiniens Abwehrrecke Nicolás Otamendi an der Schulter des flinken Muani vergriff, gab es Elfmeter für die Franzosen: Mbappé traf zum Anschluss. Keine zwei Minuten später sollten die »Bleus« ihr Glück kaum fassen können: Thuram legte für Mbappé vor, der volley verwertete. Was für eine Auferstehung! Danach legten die Kontrahenten jegliche Zurückhaltung ab: In der Verlängerung brachte Messi Argentinien abermals in Führung. Doch wieder konterte Mbappé diesen Vorsprung und stellte mit seinem zweiten Strafstoß auf 3:3. Es ging ins Elfmeterschießen. Der Rest ist Geschichte.

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