Gefährliche Sammelwut

Matthias Monroy über ausufernde Biometrie-Datenbanken

Iris-Scan durch US-Militär im Irak.
Iris-Scan durch US-Militär im Irak.

»In den falschen Händen bedeuten diese Daten Lebensgefahr für Menschen in Afghanistan und Irak«, schreibt der Chaos Computer Club zur unglaublichen Nachlässigkeit beim Umgang des US-Militärs mit Fingerabdrücken, Iris-Scans und Gesichtsbildern. Die Recherche der Aktivisten belegt abermals, dass vom Staat gesammelte Daten jederzeit in falsche Hände geraten können, und zwar nicht nur in Afghanistan. Das ist auch eines der Argumente gegen den Ausbau von Datenbanken bei Polizei und Geheimdiensten in Deutschland: Was, wenn die AfD in einem Bundesland das Innenministerium übernimmt, und die Informationen zur Verfolgung politischer Gegner nutzt?

Auch deutsche Polizeien haben ihre Biometrie-Datenbanken massiv ausgebaut und gehören, was die zahlenmäßige Speicherung angeht, in der Europäischen Union zu den Vorreitern. Derzeit sind beim BKA rund 5,5 Millionen Lichtbilder von 3,6 Millionen Personen recherchefähig gespeichert. Jetzt wollen US-Behörden direkten Zugriff darauf und die Antwort kann nach dem, was der Chaos Computer Club bekannt gemacht hat, nur lauten: No way!

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