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Es lebe die Rendite!

Geheimtipp Staubsaugerbeutel: Ein Ausblick ins neue Jahr für zielstrebige Anleger

Mit Blick auf die letzten Jahre muss man konstatieren: Auf die Marktwirtschaft ist Verlass. Wer hätte zu hoffen gewagt, dass man knapp drei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie ohne größere Probleme Nudeln und Klopapier kaufen kann? Dies ist genauso wieder möglich wie der Erwerb von Flüssigseife, FFP2-Masken, Hefe und Mehl in handelsüblichen Mengen. Darum sah man in der Vorweihnachtszeit die Menschen zu Tausenden gut gelaunt mit ihren geputzten Pos das Geld ausgeben.

Es macht Spaß, den Selbstheilungskräften des Marktes bei der Arbeit zuzusehen. Schon jetzt darf man gespannt sein, wie sie die derzeitige Medikamentenknappheit lösen werden. Wird es Anbieter geben, die mit alternativen Heilungsformen durchstarten? Erlebt Weinbrand ein Comeback, weil sein Konsum eine schmerzlindernde Wirkung verspricht? Und muss es immer gleich ein Antibiotikum sein, wenn man zahlreiche Krankheiten auch dadurch lindern kann, dass man eine Hexe aufsucht oder verbrennt?

Die Engpässe des Marktes halten uns kreativ und fit, um im Kapitalismus bestehen zu können. Die Frage ist, welche Produkte im kommenden Jahr rar werden. Alles ist möglich. Zahnpasta könnte plötzlich gefragt sein oder – weit weniger überraschend — Fünfzimmerwohnungen mit Fahrstuhl und Tiefgarage in beliebter Innenstadtlage.

Daher ist es ratsam, ein Arsenal nützlicher Dinge beiseitezulegen. Derzeit hört man von besorgten Eltern, die Fiebersaft allein deshalb kaufen, weil es ihn manchmal gibt. Aber noch besser ist es, jetzt darauf zu spekulieren, dass ein Produkt nächstes Jahr knapp werden könnte. Stellen Sie sich die erwartungsfrohen Blicke ihrer Mitmenschen vor, wenn Sie ihnen im Sommer 2023 nach einem quälend langen Produktionsengpass eine ganze Kiste voll mit Waschmaschinensalz oder 2000 Wattestäbchen zur Ohrreinigung präsentieren können!

Dabei sollte man keine Angst vor ungewöhnlichen Käufen haben. Vor vier Jahren hätte sich niemand einen Engpass bei Speiseöl vorstellen können. Wer damals 50 Milliarden Flaschen Rapsöl gebunkert hätte, wäre heute reicher als Elon Musk und könnte ihm Twitter abkaufen. Allerdings wäre dies eine Geldanlage, von der Experten abraten. Mein Geheimtipp für risikofreudige Investoren lautet: Staubsaugerbeutel! Sie sind leicht zu lagern, verderben nicht und zur Not kann man sie selbst verwenden. Denn egal, wie schlecht die wirtschaftliche Lage auch ist: Staub wird immer produziert.

Wenn es der eigene Keller zulässt, kann man sein Knappwarenportfolio auch mit klassischen Investments wie einigen Dosen des beliebten Mexikanischen Bohnentopfs auffüllen. Beliebt könnten 2023 auch WC-Reinigungstabs und Clear-Up-Strips gegen Mitesser werden. Besonders sicherheitsbewusste Investoren sollten auf Tiefkühlrosenkohl und Fischkonserven setzen.

Wer gut gerüstet und breit aufgestellt ins nächste Jahr geht, dem werden kleinere Marktverwerfungen nichts anhaben können. Wissenschaftliche Untersuchungen haben bewiesen, dass auf einen Zeitraum von 15 Jahren gesehen der Prepperkeller die gewinnbringendste Anlageform ist. Diese ist auch geeignet, um für den Lebensabend vorzusorgen. Dabei sollte man auf Erwachsenenwindeln und Weinbrandbohnen setzen. Ganz wichtig: Verkaufen Sie nicht zu früh! Umweltkatastrophen wegen des Klimawandels könnten auch noch in einigen Jahren die Nachfrage nach Ihren Produkten nach oben treiben. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein schönes, erfolgreiches neues Investitionsjahr!

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