Söldner für ein Folterregime

Christian Klemm über den Ronaldo-Wechsel nach Saudi-Arabien

Wer geglaubt hat, das Ende der irren Zahlungen im Profifußball sei inzwischen erreicht, hat sich getäuscht: Wie über den Jahreswechsel bekannt wurde, wechselt der Portugiese Cristiano Ronaldo nach Saudi-Arabien und erhält in der Wüste einen Salär von rund einer halben Milliarde Euro für 2,5 Jahre Balltreten. Eine Summe, die auch dem letzten Fußballfan nicht mehr vermittelbar sein dürfte.

Die Unterschrift von Ronaldo bei Al-Nassr zeigt zwei Dinge. Erstens: Fußballer sind käuflich. Es kommt nur auf die Summe Geld an. Und zweitens: Die Scheiche nehmen sich ihresgleichen aus Katar zum Vorbild, die seit Jahren ebenfalls bemüht sind, sich über den Sport frei von Schuld zu kaufen: Saudi-Arabien hat Massaker im Krieg in Jemen zu verantworten und erpresst Geständnisse für fragwürdige Gerichtsverfahren durch Folter. Das alles scheint weder Christano Ronaldo noch seinen langjährigen Rivalen zu interessieren, den Argentinier Lionel Messi, der Tourismusbotschafter Saudi-Arabiens ist und bei Paris Saint-Germain spielt, einem Klub in katarischer Hand. Sie handeln nach dem Motto: Erst das Fressen, dann die Moral.

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