Skandälchen zur Unzeit

Julian Hitschler zu Bidens Dokumenten-Pannen

  • Julian Hitschler
  • Lesedauer: 1 Min.
US-Präsident Joe Biden am 30. Oktober 2021 in Rom
US-Präsident Joe Biden am 30. Oktober 2021 in Rom

Gerade erst haben die Republikaner die Mehrheit im US-Repräsentantenhaus übernommen, schon liefert ihnen Joe Biden die perfekte Vorlage, um ihn politisch zu beschädigen: Die Entdeckung geheimer Dokumente aus seiner Zeit als Vizepräsident in Bidens privaten Büros ist ein Geschenk an die Konservativen, die das Ermittlungsverfahren und die Durchsuchung der Trump-Residenz in Florida wegen ähnlicher Vorwürfe durch das FBI als politisch motivierte Hexenjagd geißeln.

Kommentatorinnen aus dem liberalen Lager weisen gerne darauf hin, dass sich die beiden Fälle deutlich unterscheiden: Biden hat den Fund der Dokumente selbst angezeigt. Es hätte keine Grundlage für die Bundespolizei gegeben, eine Hausdurchsuchung bei ihm vorzunehmen. Trump hingegen habe die Herausgabe seiner Dokumente und die Zusammenarbeit mit den Behörden verweigert. Den Demokraten nahestehende Medien spielen den Fall herunter. Dies alles mag zutreffen, und doch drängt sich hier der Eindruck auf, dass die US-amerikanischen Eliten sehr wohl wissen, dass sie es selbst mit der Befolgung von Regeln nicht so genau nehmen müssen. Und das kostet Vertrauen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.