Lützerath ist ein Symbol mit Wirkung

Robert D. Meyer über die Bilanz der Klimaproteste

  • Robert D. Meyer
  • Lesedauer: 2 Min.

Lützerath hat keine Zukunft. Das Dorf ist (weitestgehend) geräumt, die Mehrheit der Klimaaktivist*innen nach der Demonstration am Sonnabend abgereist. Eine Niederlage? War Lützerath sogar das falsche Symbol, wie Wirtschaftsminister Robert Habeck behauptete?

Was dieser Tagen in dem einstigen 100-Seelen-Nest passierte, interessierte sogar internationale Medien. Wenn CNN berichtet, wie »Polizisten in Kampfausrüstung ein Dorf überschwemmen« und »Menschen aus Häusern ziehen«, dann sind das dystopische Bilder, die nachwirken können. Motive wie jenes, dass die Polizei beim Energiekonzern RWE Transporter mietete, um Aktivist*innen abzutransportieren, die sie zuvor mit Knüppeln und Pfefferspray malträtierte. Deutlicher lässt sich die urlinke Kritik am Staat, der Kapitalinteressen schützt, kaum symbolisieren.

Nachwirken können Bilder jener Grünen, die in Lützerath protestierten, während die Partei eine Mitverantwortung für die Räumung trägt. Es gärt an der Basis, wie mehr als 2600 Unterschriften unter einem Brief zeigen, der den Erhalt des Ortes fordert. Lützerath wird das nicht retten. Es zeigt aber, dass etwas in Bewegung ist.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.