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Sicherheit für alle
Solange Menschen im ÖPNV Angst haben, gelingt keine Verkehrswende, meint Yannic Walther
Wer im Bezirk Pankow wohnt, für den ist die aktuelle Situation auf den Gleisen in Richtung Berliner Norden alles andere als ein Anreiz, die Verkehrswende auch im privaten Bereich zu vollziehen. Wenn ich aus der Haustüre trete, funktioniert kaum etwas so, wie es soll – egal ob U-Bahn, S-Bahn oder Tram. Der anhaltende Pendelverkehr auf der U2 (danke Covivio!), die Sperrung wegen Sanierungsarbeiten bei der Nord-Süd-S-Bahn und die verkürzte Strecke auf den Tramlinien M1 und 12 sind mehr als ein Ärgernis. All jene, die auf den Öffentlichen Personenahverkehr angewiesen sind, müssen leider damit leben.
Wer aber überlegt, auf die Bahn umzusteigen, der wird sich das angesichts der Probleme zweimal überlegen. Um die Berlinerinnen und Berliner davon zu überzeugen, das Auto stehen zu lassen, braucht es neben zuverlässigen gleichzeitig auch sichere Öffis. Selbst die Initiative Berlin autofrei, die für die radikale Verbannung der Autos aus der Innenstadt kämpfte, hatte das erkannt. Auch sie wollte die Ausnahme zulassen, dass sich beispielsweise die Krankenschwester, die sich nachts allein am S-Bahnhof unsicher fühlt, weiter mit ihrem Auto fahren kann. Das ist nicht nur eine Nebelkerze, die von Verfechtern des Autos gezündet wird. Jeder kennt sicherlich eine Person, die in den Öffis schon einmal sexuell belästigt oder rassistisch angegriffen wurde – wenn man nicht selbst sogar so etwas erlebt hat.
Die Sicherheitsleute der BVG sind hier teils alles andere als Personen, die die Sicherheit erhöhen. Immer wieder gibt es Beschwerden über rassistisches und gewalttätiges Vorgehen vor allem gegen ohnehin von Diskriminierung betroffene Menschen. Klar, auch die BVG muss daran arbeiten. Nicht zuletzt sind aber auch die Berlinerinnen und Berliner gefragt, nicht wegzuschauen und anderen Fahrgästen zu helfen, wenn sie bedroht oder belästigt werden. Das ist der ganz individuelle Beitrag, den jeder leisten kann, um die Öffis sicherer und damit attraktiver zu machen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
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