- Kommentare
- Schulbarometer
Nicht nur Lehrermangel
Lisa Ecke zum Schulbarometer und Lehrermangel
Das größte Problem an Schulen in Deutschland ist nicht, wie das Schulbarometer der Robert-Bosch-Stiftung nahelegt, der Lehrermangel. Klar, das ist ein Riesenthema, das dringend angegangen werden muss. Das größte Problem ist aber, dass dieser Mangel vor allem Schulen »in sozial schwieriger Lage« betrifft. Was früher die Hauptschulen waren, sind nun also die Schulen in schwieriger Lage. Da bringen all die Bemühungen eines gerechteren Bildungssystems nichts, die Gesamtschulkonzepte, die Mittelschulen, Integrierten Sekundarschulen und wie sie sonst noch heißen. Wenn es am Ende doch »Brennpunktschulen« und »gute Schulen« gibt.
Schulen, an denen sich Lehrkräfte gern bewerben, und die, an denen der Fachkräftemangel besonders hoch ist. Dabei wäre es nötig, dass gerade dort viele Fachkräfte arbeiten. Der Vorschlag, zur Entlastung mehr Unterstützungsfachkräfte und pädagogische Assistenzkräfte anzustellen, ist sinnvoll. Jedoch sollte das gezielt in benachteiligten Schulen passieren. Wer dort arbeitet, sollte zudem Zuschläge erhalten. Mittelfristig muss aber vor allem dafür gesorgt werden, dass Kinder und Jugendliche nicht schon in der Schule nach sozialer Herkunft getrennt werden.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.