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Parteien müssen mehr in den Osten investieren
Robert D. Meyer zieht Schlüsse aus einer Studie über die Verbreitung von Parteibüros
Den meisten Parteien gelingt es nicht, in den ostdeutschen Ländern jene Strukturen aufzubauen, über die sie im Westen verfügen. Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl gibt es viel weniger Menschen mit Parteibuch. Nicht einmal jedes zehnte SPD-Mitglied lebt im Osten. Hätte es 32 Jahre nach der Wiedervereinigung eine Angleichung gegeben, müsste es jedes sechste sein. Bei CDU, FDP und Grünen sieht es kaum besser aus. Entsprechend gibt es im Osten weniger Parteibüros, schon gar nicht im ländlichen Raum. Doch wo Demokrat*innen wenig Präsenz zeigen, kaum Anlaufstellen bieten, müssen sie sich weder über sinkenden Zuspruch wundern, noch darüber, wenn Demokratiefeinde diese Lücke besetzen.
Alle demokratischen Parteien müssen sich mit dem Vorwurf auseinandersetzen, in Ostdeutschland zu wenig in der Fläche getan zu haben. Die kriselnde Linke betont, wieder mehr Kümmererpartei sein zu wollen, doch ihre Mittel sind begrenzt, um konkrete Hilfe im Alltag anbieten zu können. Gleichzeitig klingt es unvorstellbar, dass in CDU-Büros eines Tages etwa Sozialberatungen stattfinden. Aber vielleicht braucht es genau das, um mehr Vertrauen in die Demokratie zu erarbeiten.
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