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- Erdbeben in Kurdistan
Verschlimmerte Katastrophe
Ulrike Wagener über die Erdbebenopfer in kurdischen Gebieten
Die Tortur ist kaum vorstellbar: Während in den Erdbebengebieten in der Türkei und Syrien immer noch Verschüttete gesucht werden und Überlebende bei Eiseskälte im Freien ausharren, bombardieren sowohl der syrische Machthaber Baschar Al-Assad als auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan die kriegsgebeutelten kurdischen Gebiete in Nordsyrien.
Statt mit vereinten Kräften den Erdbebenopfern zu helfen, wird humanitäre Hilfe nicht nur verhindert, sondern noch mehr Leid produziert. Zwischenzeitlich hatte Erdoğan sogar den Nachrichtendienst Twitter eingeschränkt, den Rettungsteams zur Kommunikation nutzten.
Wo die deutsche Außenministerin gegenüber al-Assad deutliche Worte findet und ihm die »Terrorisierung seiner eigenen Bevölkerung« vorwirft und Grenzöffnungen für Hilfsgüter fordert, bleibt sie gegenüber Nato-Partner Erdoğan erwartbar still – auch wenn dieser sich ganz ähnlich verhält.
Spätestens seit dem »Flüchtlingspakt« von 2016 hat sich die EU erpressbar gemacht. Der Sondergipfel der Union wäre ein guter Anlass, einen Fluchtkorridor für Erdbebenopfer zu beschließen. Humanitäre Hilfe darf nicht zum Spielball von Diktatoren und Autokraten werden.
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