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Egozentrische Montagsdemos
Robert D. Meyer über Schlussfolgerungen aus einer Studie zu rechten Aufmärschen
Mit Anbruch des Frühlings lässt sich festhalten: Es gab weder einen von der extremen Rechten ersehnten »heißen Herbst«, noch folgte darauf ein »Wutwinter«. Im Westen fiel der Protest fast gänzlich aus, im Osten konzentrierte sich das Geschehen mit Thüringen und Sachsen auf jene Hotspots, die seit der rassistischen Protestwelle 2015/2016 bekannt sind.
Im Grunde hat sich seitdem wenig verändert. Schon Pegida und dessen Ableger adressierten nicht jene Teile der Bevölkerung, denen es ökonomisch schlecht geht und die aus ihrer eigenen Notlage heraus falsche Schlüsse ziehen. Damals wie heute versammelt sich bei den rechten Montagsdemos eine Klientel, die Sozialpolitik als repressives Instrument versteht und vor allem um ihren eigenen Wohlstand besorgt ist. Migrant*innen, Arbeitslose und andere Prekarisierte, egal ob in Deutschland oder anderswo, sind in ihrer Wahrnehmung nur eines: eine Last und potenzielle Gefahr. Solidarität? Ein Fremdwort.
Für Linke gab und gibt es auf solchen Veranstaltungen nichts zu holen. Ihr Angebot muss eines sein, das nicht auf Abgrenzung und die Wahrung egozentrischer Einzelinteressen setzt.
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