- Kommentare
- Inflation
Die Inflation verschärft die Klassenverhältnisse in Deutschland
Die Politik sollte sich also Gedanken machen, wie sie einer weiteren Verschärfung der Klassenverhältnisse entgegenwirken kann
Manchmal sagen Zahlen mehr als Worte: Jeder dritte Mensch in Deutschland muss wegen der hohen Inflation derzeit auf sein Erspartes zurückgreifen, um tägliche Ausgaben stemmen zu können. Dies ergab eine Umfrage im Auftrag der Postbank. Jeder Sechste hat demnach existenzielle Probleme, während 3,6 Prozent die Inflation kaum oder gar nicht spüren.
Diese Zahlen sind Ausdruck der Gespaltenheit der Gesellschaft. So trifft die Inflation nicht alle gleich. Wenn ein Drittel der Gesellschaft von der Substanz leben muss, zeigt dies zudem, dass Löhne und Gehälter insbesondere am unteren Ende der Einkommensskala zu gering sind. Das ist kein Wunder, schließlich ist die dahinter liegende Kaufkraft nach Abzug der Inflation – also der Reallohn – schon drei Jahre in Folge gesunken. Und sie wird auch noch ein viertes Jahr sinken, wenn es zu keinen großen und flächendeckenden Lohnsteigerungen kommt.
Wenn die Inflation die Löhne in der unteren Hälfte der Gesellschaft weiter auffrisst, wird es auf kurz oder lang zu massiven sozialen Problemen kommen. Die Politik sollte sich also Gedanken machen, wie sie einer weiteren Verschärfung der Klassenverhältnisse entgegenwirken kann.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.