Die Rückkehrerin

Ilwad Elman wurde der Hessische Friedenspreis verliehen

Wenn jemandem das kompromisslose Engagement für Frieden und Menschenrechte in die Wiege gelegt wurde, dann wohl Ilwad Elman. Die 33-jährige somalisch-kanadische Aktivistin, der am Internationalen Frauentag der Hessische Friedenspreis verliehen wurde, ist die Tochter zweier Friedensaktivisten. 1992, als der Somalische Bürgerkrieg bereits tobte, emigrierte ihre Mutter mit Elman und ihren Schwestern nach Kanada, ihr Vater blieb in Somalia zurück, um sich für die Rehabilitierung von Kindersoldaten einzusetzen. 1996 wurde er aus politischen Motiven von Milizen ermordet. Trotz dieser Erfahrung kehrte Elmans Mutter 2006 nach Somalia zurück, um humanitäre Arbeit zu leisten. Vier Jahre später folgte ihr Elman. Auch ihre beiden Schwestern setzten sich in ihrem krisengeschüttelten Heimatland für Frieden ein – eine von ihnen starb 2019 bei einem Schusswechsel in Mogadischu.

Heute leitet Ilwad Elman zusammen mit ihrer Mutter die 1990 von ihrem Vater gegründete Nichtregierungsorganisation Elman Peace, die in verschiedene Projekte gegliedert ist. Dazu zählen etwa eine Initiative, die sich um Frauen kümmert, die Opfer von sexueller und häuslicher Gewalt geworden sind, oder ein Programm, in dessen Rahmen es darum geht, ehemalige Kindersoldaten zu entwaffnen, psychologisch zu betreuen und wieder in die Zivilgesellschaft zu integrieren. In einem anderen Programm werden Somalierinnen und Somaliern verschiedene Kompetenzen vermittelt, um ihnen eine berufliche Zukunft zu ermöglichen und die hohe Arbeitslosenquote im Land zu senken. Durch ihre Arbeit hatte Elman maßgeblichen Anteil an der Verabschiedung des ersten somalischen Gesetzes, das sich mit Sexualstraftaten befasst. Für ihr Engagement erhielt sie bereits mehrere Auszeichnungen, unter anderem 2020 den Deutschen Afrika-Preis und 2022 den schwedischen Right Livelihood Award, der als »Alternativer Nobelpreis« gilt. 2020 zählte sie das US-Magazin »Forbes« zu den 50 einflussreichsten Stimmen Afrikas.

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