Konsequente Opferhaltung

Julian Hitschler zu einer möglichen Anklage gegen Trump

  • Julian Hitschler
  • Lesedauer: 1 Min.
In New York gab es am Dienstag Proteste sowohl für als auch gegen eine mögliche Festnahme von Donald Trump.
In New York gab es am Dienstag Proteste sowohl für als auch gegen eine mögliche Festnahme von Donald Trump.

Donald Trump sieht sich als Opfer. Dass gegen den ehemaligen US-Präsidenten inzwischen mindestens fünf Ermittlungsverfahren laufen, hat in seiner eigenen Wahrnehmung nichts damit zu tun, dass er seine Befugnisse im Amt stark strapaziert und bei der Abwicklung von finanziellen Transaktionen immer wieder eine gewisse Kreativität an den Tag gelegt hat. Es seien die Medien und die liberalen Eliten, die sich gegen ihn verschworen haben. So ist es allen voran Trump selbst, der zur Zeit Spekulationen über seine mögliche Festnahme verbreitet und zu Protesten dagegen aufruft. Damit will er sein Image als unschuldig Verfolgter bei der eigenen Basis verfestigen.

Ob Trump in den nächsten Tagen wegen verschleierter Schweigegeldzahlungen im Wahlkampf tatsächlich angeklagt oder festgenommen wird, weiß kaum jemand mit Sicherheit. Trump steht nicht über dem Gesetz, ganz egal, wie laut er schreien mag. Doch zwanzig Jahre nach dem Irakkrieg bleibt auch festzuhalten: Konsequenzen für das eigene Handeln zu spüren, ist für die Angehörigen der Elite der USA absolut ungewöhnlich. In dieser Hinsicht ist Trumps Einstellung eher die Norm.

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