- Kommentare
- Gesundheitswesen
Diagnose Rassismus
Ulrike Henning plädiert für gleiche Rechte in der Medizin
Aktuell weist die Deutsche Aidshilfe auf Rassismus im Gesundheitswesen hin, genauer auf die doppelte Diskriminierung etwa von Schwarzen Menschen, die HIV-positiv sind. Laut Umfragen erleben diese regelmäßig, dass Ärzte ihre Beschwerden nicht ernst nehmen. Zu den negativen Erfahrungen gehören unangebrachte Fragen oder die Offenlegung der Infektion gegenüber Dritten. Da oft nur die Betroffenen selbst von solchen Erfahrungen wissen, muss die Auseinandersetzung damit unterstützt werden, von der Politik oder auch von Kliniken. Denn zu den Folgen gehören Fehl- oder Spätdiagnosen, Behandlungsabbrüche, Angst. Nicht behandelt führen HIV-Infektionen nach einigen Jahren zu Aids.
Diese unerträglichen Reaktionen auf Menschen, die gesundheitliche Versorgung brauchen, hat ein Äquivalent auf der Seite der Beschäftigten: Wenn diese oder ihre Familien ihre Wurzeln nicht in Deutschland haben, verweigern ihnen immer noch engstirnige Patienten den Respekt und lehnen sie etwa als Ärzte ab. Es wird Zeit, dass sich Patienten als auch Beschäftigte solidarisch verhalten. Ohne ein Mindestmaß an Humanismus gibt es keine Gesundheit für alle, egal welcher Hautfarbe.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.