Auf die Beschäftigten hören

Christopher Wimmer zum Rettungsplan bei Galeria Karstadt Kaufhof

  • Christopher Wimmer
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Mitarbeiter*innen des angeschlagenen Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof haben bereits einiges mitgemacht. Und zwar bereits seit Jahren, denn der Zusammenschluss von Kaufhof und Karstadt war keine Verbesserung, wie es der neue Eigentümer René Benko damals angekündigt hatte. Im Gegenteil. Der Konzern hat nun die zweite Insolvenz innerhalb von weniger als drei Jahren hinter sich. Und erneut schließen zahlreiche Häuser; tausende Arbeitsplätze werden wegfallen.

Wieder einmal sind es die Angestellten, die all die Fehlentwicklungen ausbaden müssen, die auf das Konto des Managements und des Galeria-Chefs Miguel Müllenbach gehen. In den bisherigen Insolvenzverfahren hat Müllenbach Millionen Euro für mehrere Unternehmensberatungen ausgegeben, während die Beschäftigten nicht nach Tarif bezahlt wurden und nun auch noch ihren Job verlieren. Anstellen den Consulting-Firmen das Geld hinterherzuwerfen, hätte Müllenbach auf die Beschäftigten in den Häusern vor Ort und die Gewerkschaft Verdi hören sollen. Sie wissen nur zu gut, wie die Situation in den Häusern ist und was die Kund*innen haben möchten. Nun geht dem Konzern jedoch das Fachwissen der entlassenen Mitarbeiter*innen verloren. Besonders bitter für sie ist zudem: Durch das Insolvenzrecht gilt für sie eine verkürzte Kündigungsfrist. Erhalten sie den Kündigungsbrief, bleiben vielen Mitarbeiter*innen nur noch drei Monate.

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