- Kommentare
- US-Senat
Gewerkschaften bei Starbucks: Maximale Arroganz
Starbucks-Chef Howard Schultz muss sich von dem US-Senat wegen gewerkschaftsfeindlicher Praktiken rechtfertigen – und blamiert sich
Starbucks-Chef Howard Schultz hat vor dem US-Senat wieder einmal bewiesen, wie wenig sich die Klasse der Superreichen für den Rest von uns interessiert und wie gering ihr Verständnis für die Lebensrealität ganz normaler Menschen ist. Schultz gefällt sich in der Rolle des progressiven, aufgeschlossenen, wortgewandten Unternehmers – solange er allein das Sagen hat. Diese Überzeugung sitzt bei ihm so tief, dass er sogar aus dem Ruhestand zurückkehrte, als vor zwei Jahren eine gewerkschaftliche Organisationskampagne »sein« Starbucks ergriff.
Doch statt unangenehme Fragen über die gewerkschaftsfeindlichen Taktiken seines Unternehmens zu beantworten, machte sich der ehemalige Kandidat bei den Vorwahlen der Demokraten von 2020 plötzlich rar – er trat lieber als Starbucks-Chef zurück, als vor dem Arbeits- und Sozialausschuss des Senats zu erscheinen. Schultz sprach dort erst nach Androhung einer offiziellen Vorladung. Er nutzte die Gelegenheit, um sich darüber zu beschweren, dass »Milliardär« ein Schimpfwort sei. Starbucks halte sich im Übrigen an geltende Gesetze. Beschäftigte auf der Tribüne lachten ihn für diese zynische Behauptung aus.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.