Abschiebeknäste sind Verbrechen

Matthias Monroy zu Verschärfungen der Abschiebehaft in Dresden

Das Abschiebegefängnis in Berlin-Köpenick 17 Jahre nach der versuchten Zerstörung des Neubaus durch das K.O.M.I.T.E.E.
Das Abschiebegefängnis in Berlin-Köpenick 17 Jahre nach der versuchten Zerstörung des Neubaus durch das K.O.M.I.T.E.E.

Abzuschiebende Drittstaatsangehörige dürfen in deutschen Justizvollzugsanstalten nur in Ausnahmefällen wie Strafgefangene untergebracht werden, urteilte der Europäische Gerichtshof im März des vergangenen Jahres. Nicht nur in Dresden ist aber genau dies der Fall, und zwar dauerhaft: Vergitterte Fenster ohne Frischluftzufuhr, Hofgang höchstens eine Stunde, ein mit Klingendraht umzäuntes Gelände, Überwachung sogar im Besuchszimmer.

Deshalb ist es keine Gnade, dass die Dresdner Behörden im September verfügt haben, dass Abschiebegefangene nachts nicht mehr in ihren Zellen eingeschlossen werden. Sondern es ist die rechtsstaatliche Pflicht zur Befolgung eines Gerichtsurteils.

Die Drohung mit der Rücknahme der »Erleichterungen« illustriert die ausweglose Situation der Asylsuchenden, die in den Anstalten nicht wegen einer Straftat eingesperrt sind. Forderungen nach Reformen der Haftbedingungen sind jedoch fehl am Platz, denn sie ändern an der Ungerechtigkeit des teilweise jahrelangen Weggesperrtseins nichts. Der Bau und Betrieb von Abschiebeknästen ist und bleibt ein Verbrechen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.