Das passende Pflegeheim finden

Wer bietet welche Informationen

  • Dirk Görgen, Pflegeexperte der DKV
  • Lesedauer: 2 Min.
Sie fühlen sich offensichtlich wohl in ihrem neuen Pflegeheim.
Sie fühlen sich offensichtlich wohl in ihrem neuen Pflegeheim.

Um ein passendes Heim zu finden, sollten sich alle Beteiligten vor der Entscheidung umfassend informieren. Hierfür kann es sinnvoll sein, eine Checkliste mit folgenden Faktoren zu erstellen:

Eine ausführliche Checkliste zum Ausdrucken und Ausfüllen bietet beispielsweise das Projekt »Weiße Liste« von der Bertelsmann-Stiftung. Auch viele Versicherer informieren dazu auf ihren Websites. Bei der Suche nach Einrichtungen unterstützen Websites wie zum Beispiel das Heimverzeichnis der »Gesellschaft zur Förderung der Lebensqualität im Alter und bei Behinderung«. Diese Datenbank enthält bundesweit über 1000 Heime, die mit dem Qualitätssiegel »Grüner Haken« ausgezeichnet sind. Ein weiteres Bewertungssystem bietet der Medizinische Dienst (MD), der jährlich sogenannte Pflegenoten von 1 (sehr gut) bis 5 (mangelhaft) vergibt, die auf der Grundlage von Prüfungsrichtlinien gebildet werden. Darüber hinaus informieren unabhängige Beratungsstellen von Gemeinden, der Caritas oder auch compass sowie die Pflegeberatung des PKV-Verbandes über Pflegeheime in der Nähe und über die finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten.

Ist die Vorauswahl getroffen und auch schon eine Wunscheinrichtung gefunden, sollten Pflegebedürftige und ihre Angehörigen diese für einen besseren Eindruck nach Möglichkeit besichtigen. Nur so lässt sich wirklich umfassend beurteilen, ob sich der potenziell neue Bewohner wohlfühlt. Bei einem Besuch sollte besonders auf Atmosphäre, Sauberkeit und Hygiene, Personalsituation, Ausstattung sowie die Kommunikation mit Pflegebedürftigen und Angehörigen geachtet werden. Eventuell ist auch die Teilnahme am Mittagessen möglich. Hierfür ist es am besten, vorab bei der Heimleitung nachzufragen. Manche Einrichtungen bieten zudem ein Probewohnen an, um sich ein noch besseres Bild von der Unterbringung und dem alltäglichen Leben dort zu machen.

Vor Vertragsabschluss sollten die festgelegten Kosten und Leistungen gründlich geprüft werden. Sind alle Informationen präzise, übersichtlich und transparent aufgelistet? Häufig kann es vorkommen, dass die Wunscheinrichtung aktuell keine freien Plätze hat. In einem solchen Fall ist zu empfehlen, dass sich der Pflegebedürftige auf die Warteliste setzen lässt. Eilt die Unterbringung, kann der Pflegebedürftige in der Zwischenzeit eine andere Einrichtung beziehen oder die Zeit mit ambulanter Pflegeunterstützung überbrücken. Ein Wechsel ist dann jederzeit ohne Probleme möglich.

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