Kampfpiloten: Vorhersehbare Probleme

Daniel Lücking über Militärspezialisten auf Abwegen

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 1 Min.

Da hat das Verteidigungsministerium wohl lange und tief geschlafen. Ehemalige deutsche Kampfpiloten, sogenannte Berufsoffiziere 41, die mit Erreichen der Altersgrenze von 40 Jahren in einen halben Ruhestand entlassen werden, sind nach Recherchen von Spiegel und ZDF jetzt beim chinesischen Militär tätig. Dass aus militärischem Spezialwissen sicherheitsrelevante Probleme entstehen können, sollte spätestens seit dem Skandal um das rechtsradikale Kommando Spezialkräfte oder aber Berichten über Söldnerfirmen, die Ex-Militärs beschäftigen, niemanden mehr verwundern.

Abhilfe wäre einfach zu schaffen. Statt an Schulen zu werben, wie es die Wehrbeauftragte Eva Högl wieder ins Gespräch brachte, muss eben umverteilt werden. Jeder Dienstposten als Zeitsoldat ist ohne Probleme auch in ein Berufssoldatinnenverhältnis umwandelbar. Besser wäre also, die sicherheitsrelevant ausgebildeten Militärs gar nicht erst ziehen zu lassen und nach ihrer Zeit als Waffen- und Sprengstoffexpert*innen oder Kampfflugzeugpilot*innen in anderen Bereichen zu beschäftigen. Wer Luftkrieg kann, kann auch Papiertiger im Zaum halten.

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