Hunger auf der Welt: Millionenfaches Leid

Christopher Wimmer über die aktuelle Entwicklungspolitik

  • Christopher Wimmer
  • Lesedauer: 2 Min.
Dürren, Hitze und Überschwemmungen nehmen zu: Weltweit steigt dadruch auch die Armut und der Hunger.
Dürren, Hitze und Überschwemmungen nehmen zu: Weltweit steigt dadruch auch die Armut und der Hunger.

Ein Kompass gibt die Richtung vor. Der jährliche »Kompass«, den die Welthungerhilfe und das Kinderhilfswerk Terre des Hommes herausgeben und den sie am Donnerstag in Berlin vorgestellt haben, zeigt, dass die Richtung nicht stimmt. In ihrem Bericht über die Daten zu den weltweiten Ausgaben für die Entwicklungszusammenarbeit kommen die Hilfsorganisationen zu einem ernüchternden Ergebnis. Die nackten Zahlen im »Kompass« sind grausam: 828 Millionen Menschen sind von Hunger bedroht, 248 Millionen Menschen sind akut unterernährt. Sie stehen auf ohne Essen und legen sich hin ohne Essen. Es gibt für sie keine Aussicht auf Verbesserung. Ihre Kinder sind besonders betroffen; viele sterben, weil sie nichts zu essen haben. Man muss sich diese Tatsache immer wieder vor Augen führen.

Die Daten der Welthungerhilfe und von Terre des Hommes sind alles andere als neu, sie decken sich mit denen des UN-Welternährungsberichts oder des »Welthungerindex« der vergangenen Jahre. Aber: Jedes Jahr wird es noch ein wenig schlimmer. Dies ist besonders zynisch, da gleichzeitig auch die Mittel der Entwicklungszusammenarbeit ansteigen und die (finanziellen) Mittel vorhanden wären, um diese humanitäre Katastrophe zu verhindern. Das Ziel der »Agenda 2030«, wonach bis ins Jahr 2030 der globale Hunger besiegt sein sollte, ist mittlerweile Utopie.

Zum Hunger und zur Armut kommen die Folgen der Pandemie, Wetterextreme wie Dürren oder Überflutungen sowie weltweit zunehmende Konflikte und Kriege. All diese Krisen verstärken sich gegenseitig und führen dazu, dass für knapp eine Milliarde Menschen keine ausreichenden Lebensgrundlagen vorhanden sind. Eine bittere Realität. Der politische Wille, sie zu ändern, scheint zu fehlen.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.