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Basketballerinnen haben plötzlich sogar Olympia vor Augen

Die deutschen Basketballerinnen stehen im EM-Viertelfinale und haben nun Lust auf mehr

Auf die starke Defensive um Sonja Greinacher (M.) und Marie Gülich (l.) kann sich die DBB-Auswahl bei der EM bislang immer verlassen.
Auf die starke Defensive um Sonja Greinacher (M.) und Marie Gülich (l.) kann sich die DBB-Auswahl bei der EM bislang immer verlassen.

Der deutsche Basketball ist im Aufwind. Auf EM-Bronze der Männer im vergangenen Sommer folgte kürzlich der Gewinn der Champions League durch die Baskets Bonn. Nun ziehen die Basketballerinnen nach: Erstmals seit 26 Jahren erreichte das Nationalteam am Dienstagabend durch ein 79:69 gegen die Slowakei das Viertelfinale einer Europameisterschaft. Und hier soll nicht Schluss sein. »Wir haben gleich nach dem Spiel in der Umkleide gesagt, dass der Job noch nicht erledigt ist. Klar sind wir unheimlich froh, aber wir haben noch einiges vor«, stellt Flügelspielerin Sonja Greinacher im nd-Gespräch klar.

Tatsächlich hat die Auswahl des Deutschen Basketball-Bundes (DBB) im ersten Ausscheidungsspiel des Turniers in Slowenien offensiv ihre beste Leistung gezeigt. Kein Wunder, dass das Selbstvertrauen wächst. »Wir haben dreimal in Folge gewonnen und jetzt auch endlich mal gezeigt, was wir können«, so Greinacher. Dem stimmt Bundestrainerin Lisa Thomaidis zu, die erst seit Ende April im Amt ist. »Wir sind definitiv besser als Weltranglistenplatz 36. Die besten acht in Europa sind zwar schon ein Schritt nach vorn, aber eigentlich kratzen wir erst an der Oberfläche«, meint die Kanadierin gegenüber »nd«.

Zwar stachen gegen die Slowakei erneut die erfahrenen Marie Gülich und Leonie Fiebich mit 26 und 15 Punkten heraus. Doch auch junge Spielerinnen wie Lina Sonntag (19 Jahre) und Emily Bessoir (21) punkten regelmäßig, während das Team defensiv auch gegen hochkarätige Gegnerinnen wie Frankreich und Großbritannien überzeugte.

Ein solch großer Brocken ist nun auch auf dem Weg unter die besten vier zu bezwingen: der Weltranglistenvierte Spanien. »Ich glaube, dass wir auch den Spanierinnen etwas entgegensetzen können, das sie nicht häufig sehen: Fast auf jeder Position haben wir Spielerinnen mit 1,90 Meter Körpergröße und darüber. Damit hatten schon einige Teams Probleme. Mal sehen, wie Spanien damit umgeht«, zeigt Sonja Greinacher keine Angst vor den Ibererinnen.

Dabei spielt die 30-jährige seit 2021 gar nicht mehr die 5 gegen 5 in der Halle. Stattdessen will sie sich im 3x3 für Olympia qualifizieren und hilft dem Nationalteam nur sporadisch aus. So wurde zwar die EM erreicht, doch Greinacher stieß erst wenige Tage vor Turnierstart zum Team, nachdem sie in Wien noch Platz fünf bei der 3x3-WM eingefahren hatte. Nach nur einem Testspiel mit dem kompletten Kader ist der aktuelle Erfolg umso bemerkenswerter.

»Es freut mich ungemein, dass wir den Leuten daheim zeigen können, dass Deutschlands Basketballerinnen wieder da sind«, sagt die Bundestrainerin. Und ihr Team hat plötzlich sogar noch ein größeres Ziel vor Augen: Mit dem Halbfinaleinzug dürfte die DBB-Auswahl bei einem Olympiaqualifikationsturnier antreten. »Wir wollten hier beweisen, dass wir dazugehören. Das haben wir geschafft«, sagt Thomaidis. »Jetzt haben wir eine neue Motivation im Hinterkopf.«

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