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BVG: Wasserschäden am Alexanderplatz sind kein Problem
Der Wasserschaden bei der U5 sei unproblematisch und der Tunnel der U2 stabilisiert
»Der Wasserschaden am U-Bahnhof Alexanderplatz beeinträchtigt weder den U-Bahnbetrieb noch die allgemeine Sicherheit«, betont BVG-Sprecher Jannes Schwentu auf nd-Anfrage. Nachdem es begonnen hat, von der Decke des U5-Tunnels zu tropfen, sind die Sorgen groß. Haben die Bauarbeiten für das Covivio-Hochhaus, die den Tunnel der U2 absacken ließen, den nächsten U-Bahn-Tunnel in Mitleidenschaft gezogen? Nach nd-Informationen steht der Wasserschaden bei der U5 in einem zeitlichen Zusammenhang mit den Arbeiten in der Covivio-Baugrube.
In einem Bahnforum wird berichtet, dass es auch Wasserschäden gibt, die Fahrgäste nicht sehen könnten. So seien Betriebsräume »nicht mehr benutzbar«. Der Bahnsteig der U2 liegt wie in einer Wanne im Bahnhof über dem Bahnsteig der U5. Bei einem Raum im Zwischengeschoss sei die Decke »runtergekommen«, heißt es in dem Forum.
Die BVG teilt auf Nachfrage mit, dass es neben dem Wasserschaden auf dem Stumpfgleis der U5 lediglich Feuchtigkeit in einer Wand eines darüberliegenden Betriebsraumes gibt. Die Statik bei der U5 werde überwacht, sei allerdings nicht gefährdet. Natürlich müsse auch der Wasserschaden behoben werden, aber dieser sei weder betriebs- noch sicherheitskritisch.
»Da gab es ein bisschen Sickerwasser, aber das ist auch bei den Experten kein Thema«, sagt BVG-Betriebsvorstand Rolf Erfurt am Mittwoch im Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses. Bauschäden seien nicht festzustellen. »Es gab ein paar selbst ernannte Experten, die von Rinnsalen gesprochen haben«, so Erfurt. Dem sei aber nicht so. Er habe sich die Situation im U-Bahnhof Alexanderplatz dieser Tage auch selbst noch einmal angeschaut.
Zentrales Thema am Alexanderplatz sei laut BVG die Stabilisierung des U2-Tunnels. Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) sagte zuletzt, die Stabilisierung des Tunnels laufe planmäßig und die U2 gehe Ende August wieder in den Normalbetrieb.
BVG-Vorstand Erfurt bestätigt den Zeitplan am Mittwoch. »Alle Lanzen sind eingebracht worden, auch das Füllmaterial. Der Tunnel ist wieder stabil.« Der U-Bahn-Tunnel sei dadurch um fünf Millimeter angehoben worden. Die Experten hätten entschieden, nicht weiter anzuheben. Stattdessen würden bereits wieder die Schienen verlegt, so Erfurt.
Wenn die U2 wieder fährt, muss immer noch die Frage der Haftung geklärt werden. Ein Schuldeingeständnis des Bauherren Covivio gibt es nicht. Aufgrund einer sogenannten nachbarschaftlichen Vereinbarung konnten die Sanierungsarbeiten im März starten, ohne dass die Haftungsfrage vorher geklärt werden musste.
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